um 1150

Bürgerstadt wird planmäßig angelegt

Seit 1100 ziehen Siedler aus dem altdeutschen Raum in die Mark Meißen; es entstehen neben den bestehenden ehemals slawischen Dörfern neue deutsche Dörfer; Marktsiedlungen werden planmäßig zu Städten erweitert.

So auch Meißen, wo um 1150 der rechteckige Marktplatz mit anschließenden Straßenzügen angelegt wird. Am Markt wird eine Kapelle errichtet („St. Marien am Markt“), die später zur Frauenkirche heranwächst.

Damit verdoppelt sich der städtische Siedlungsraum; vermutlich wurde auch eine erste (hölzerne) Befestigung um die Stadt angelegt – eine Stadtmauer wird allerdings erst 1256 urkundlich genannt. Diese herangewachsene und Mitte des 12.Jh. planmäßig erweiterte Siedlung unterhalb der Burg wird 1150 erstmals als „civitas“ bezeichnet.

Erstmals auf einer Landkarte erscheint Meißen auf der „Ebstorfer Weltkarte“ (erschienen um 1235), dort als „Misna c.“ (c = civitas?) eingetragen.

Die Ebstorfer Weltkarte, um 1235 entstanden. (1943 bei einem Bombenangriff auf Hannover vernichtet) Unten ein vergrößerter Ausschnitt; mit roter Schrift wichtige eingetragene Orte gekennzeichnet.