1989

Friedliche Revolution auch in Meißen

Auch in Meißen vollzieht sich die vom Volke getragene Wende unaufhaltsam. Nach Ausstellungen und Plakataktionen, in denen die Unzufriedenheit der Meißner mit der baulichen Situation ihrer Stadt zum Ausdruck kommt, wird der Ruf nach grundlegenden Änderungen im System lauter. – Am 19.Oktober 1989 bildet sich die Regionalgruppe des „Neuen Forum“, am 24.Oktober findet trotz polizeilichen Verbots eine erste Demonstration auf dem Markt statt. Da viele Meißner zu den Montags-Demos nach Dresden und Leipzig fahren, etabliert sich in Meißen ab 31.Oktober die Tradition der Dienstags-Demos. Einer der Demonstrationszüge richtet sich am 21.November gegen das Gebäude der Staatssicherheit auf der Dresdner Straße; am 12.Dezember wird diese Dienststelle offiziell aufgelöst und alles Aktenmaterial sichergestellt. Am 21.Dezember konstituiert sich der erste „Runde Tisch“ in Meißen mit Vertretern aller gesellschaftlichen Strömungen – er entwickelt sich in den folgenden Monaten zum wichtigsten politischen Instrument der Bürgerbewegung.

Am 6.Mai 1990 finden die ersten freien Kommunalwahlen statt. Die CDU erhält die meisten Stimmen (12 Mandate im Stadtrat), am 30.Mai 1990 wird ein neuer Bürgermeister gewählt.

10.Januar 1990: Das alte “sozialistische” Bauamt am Markt wird symbolisch mit Pappkartons vermauert, die mit den Forderungen der Meißner beschriftet sind.